Susanne Kortendick, Geschäftsführerin Personal, METRO Deutschland
Im Vorfeld der Rethink HR Tech 2019 haben wir mit Frau Kortendick darüber gesprochen, wie agile Arbeitsmethoden im Bereich HR eingesetzt werden können.
Susanne Kortendick: Agile Arbeitsmethoden helfen – richtig eingesetzt – zu deutlicher Effizienzsteigerung und Ergebnisorientierung. Zudem erhöhen sie das Engagement und die Motivation der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Wir nutzen agile Methoden vor allem in der Projekt Arbeit und haben darüber die Relevanz für das Business deutlich gesteigert. Und darum geht es schließlich immer bei unserer Arbeit!
Susanne Kortendick: Wir nutzen agile Methoden dort, wo sie sinnvoll sind und einen Mehrwert bringen. Beispielweise haben wir unsere Teammeetings auf agile Strukturen umgestellt, organisieren unsere zahlreichen Themen am Kanban Board. So arbeiten wir permanent daran, für unsere Kolleginnen und Kollegen, also unsere internen aber auch externen „Kunden“ die Zusammenarbeit zu verbessern.
Susanne Kortendick: Wir nutzen Microsoft Teams für unsere Arbeit, haben uns dort ein virtuelles Kanban Board eingerichtet und Arbeitsgruppen für die verschiedenen Projekte definiert. Da unsere Personalabteilung über ganz Deutschland verteilt sitzt, ist dies natürlich eine große Arbeitserleichterung.
Unsere Meetingstrukturen sind agil geworden, damit deutlich verkürzt und sehr viel effizienter als in der Vergangenheit.
Wir fokussieren alle HR-Initiativen um die Customer Experience Journey herum. Hat etwas für unsere Kunden keine Relevanz, wird es nicht gemacht oder abgeschafft. Das bringt eine neue Fokussierung in unsere Arbeit, die unser Business sehr schätzt und unsere limitierten Ressourcen sehr zielgerichtet auf wertschöpfende Bereiche lenkt.
Susanne Kortendick: Agilität in der HR-Arbeit kann aus meiner Sicht nur zielgerichtet funktionieren. Vieles an unserem Geschäft ist nach wie vor noch nicht so agil und muss trotzdem sehr zuverlässig und effizient gemanaged werden. Auch die Zusammenarbeit mit unseren Gremien folgt nicht immer agilen Spielregeln, und das respektieren wir. Selbstverständlich nehmen wir unsere Gremien mit auf unsere agile Reise, und dies wird wiederum sehr geschätzt und erleichtert das gegenseitige Verständnis.
Susanne Kortendick: Ich sehe eine sehr relevante Zukunft für Personalabteilungen – wenn es uns gelingt, zur Wertschöpfung unserer Unternehmen einen relevanten Beitrag zu leisten. Der kann vielfältig sein – wir hören sehr viel Zustimmung zu unseren Veränderungsprojekten, zum Coaching des Boards und der Top Führungskräfte, zum Vorleben agiler Strukturen und Führungsmethoden. Alles, was wir tun, muss im jeweiligen Business Kontext sinnhaft und wertschöpfend sein, mit Standardinitiativen oder Standardprojekten kann man hier keinen Blumentopf gewinnen.
Susanne Kortendick: Mich interessieren die Praxiserfahrungen anderer – auch die, bei denen ich selbst vielleicht gerade vor Herausforderungen stehe. Kann es z.B. agile Gremienarbeit geben? Wie passen andere Personaler das Thema Agilität auf ihren Business Kontext an?