Interview: Wie Sie erfolgreich eine virtuelle Trainingskultur schaffen

Dino-Sanna-GermanPersonel

Im Vorfeld des Online Events ScaleUp 360° HR Tech, hat Dino Sanna, Head of Sales bei GermanPersonnel e-search GmbH, für uns einige Fragen über die digitale Transformation in Recruiting beantwortet.

Die GermanPersonnel e-search GmbH konzentriert sich auf performancebasiertes Recruiting über zielgruppenrelevante und reichweitenstarke Medienkanäle. Ihre Software übernimmt das Recruiting vieler Unternehmen, von der Stellenschaltung bis zur Bewerberverwaltung und Kandidatenauswahl.

we.CONECT: Was bedeutet für Sie digitale Transformation im Recruiting?

Dino Sanna: Ich höre immer wieder, wir werden jetzt digital… Diese Herausforderung oder sich dieses Ziel zu setzen, ist von Beginn an zum Scheitern verurteilt. Digitale Transformation beginnt mit ganz kleinen Schritten.

Deshalb hier ein Beispiel: Ich bin Max und führe heute um 14:00 Uhr ein Vorstellungsgespräch. Zur Vorbereitung drucke ich mir Zeugnisse und Lebenslauf aus und zusätzlich den Gesprächsleitfaden für Interviews. Im letzten Arbeitszeugnis wurden Fähigkeiten genannt, worüber Max auf jeden Fall mehr wissen möchte. Das Gespräch verläuft gut, neue Erkenntnisse wurden gewonnen. Im Anschluss setzt sich Max an den PC und scannt die Unterlagen. Weil es schon spät ist, entscheidet Max am nächsten Tag den Vorgang abzuschließen. Am folgenden Morgen sendet Max eine E-Mail inkl. seiner Erkenntnisse an Peter im Einkauf, denn Peter trifft später auch die Entscheidung zur Einstellung. Peter ist aber im Urlaub und es erfolgt keine Rückmeldung. Nach 14 Tagen ist Peter zurück, sichtet die Unterlagen, findet den Kandidaten super und teilt Max mit, dass er sich auch nochmals einen persönlichen Eindruck vor der Einstellung machen möchte. Peter bittet Max um die Vereinbarung eines weiteren Vorstellungsgesprächs. Max versucht einen Termin für Peter und den Kandidaten zu koordinieren. In der Zwischenzeit druckt Peter sich die Unterlagen, die er zuvor per Mail erhalten hat, erneut aus. Nach drei Tagen meldet sich Max bei Peter, der Kandidat hat bereits eine andere Position angenommen.

Die genannten Prozesse wären einfacher und schneller, wenn Max mit Tablett, Laptop und digitalem Fragebogen arbeiten würde und Zugriff auf Peters Kalender hätte. Auch die Option zur Verfügung stehende online Terminslots zu buchen würde alles beschleunigen und vereinfachen.

we.CONECT: Welche neuen HR-Technologien haben das Potential großflächig eingesetzt zu werden, bzw. wie sieht Recruiting bei Großunternehmen in 5 Jahren aus?

Dino Sanna: Hier sehe ich ganz klar den Einsatz von Programmatic und Predictive Job Advertising und Candidate Pooling. Auch werden sich künftig Unternehmen bei Kandidaten bewerben müssen, wenn diese rar auf dem Markt sind. Skill-Time-Sharing – ich arbeite gleichzeitig für mehrere Unternehmen – wird ebenfalls bekannter und beliebter.

we.CONECT: Welche Prioritäten sollten Unternehmen im E-Recruiting setzen, um im Kampf um Talente mitzuhalten?

Dino Sanna: Das Medium Stellenanzeige wird eine immer untergeordnete Rolle spielen. Benefits, Transparenz, Geschwindigkeit und Verbindlichkeit werden dagegen wichtiger.

we.CONECT: Wo stößt die Automatisierung im Recruiting auf ihre Grenzen? Wie geht man damit um?

Dino Sanna: Ein Algorithmus kann nur bedingt feststellen, ob die Unternehmenskultur und Unternehmensphilosophie zum Kandidaten passen. Hinter jeder Automation liegt ein Skript mit Wenn-Dann abfragen. Es kann lernen und muss trainiert werden. Aber es bleibt die Frage: Gibt der Trainer die richtigen Impulse auf den Weg?

we.CONECT: Im Zuge der HR Tech werden Sie ein Webinar zum Thema „Recruitment that fits – Warum braucht es passgenaue Recruiting-Lösungen und wo werden sie eingesetzt?” halten. Können Sie die Thematik Ihres Vortrags grob zusammenfassen?

Dino Sanna: Die Thematik ist denkbar einfach. Was bringt es dem Unternehmen, wenn nach sehr aufwändigen Einstellungsverfahren festgestellt wird, dass keiner der Kandidaten geeignet ist, aber zu Beginn die Stellenbeschreibung einen anderen Schwerpunkt hatte? Oder ein Unternehmen gibt viel Geld auf kostenpflichtigen Jobportalen aus und schafft es dann nicht die erhaltenen Bewerbungen kurzfristig zu bearbeiten.

Ein Unternehmen sollte sich die Frage stellen, welchen Schmerz habe ich tatsächlich und wie kann ich diesen durch Digitalisierung/Automatisierung lindern.

we.CONECT: Vielen Dank, Herr Sanna, für das Interview!

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